Sind in den gegenwärtigen künstlerischen Strategien in den USA noch Spuren der Yippies zu finden, die in den 60er Jahren mit zwölfhundert Menschen versuchten das Pentagon zum Schweben zu bringen und so die Geister von Militarismus und Nationalismus auszutreiben? Gibt es doch „das Böse” in der amerikanischen Gesellschaft wie Bill Talen alias Reverend Billy behauptet? Und wenn ja, wie wird man es wieder los?

An den Abenden in New York begegnen wir den Künstlern, deren Theaterarbeit in den USA als subversiv gilt. Wir diskutieren deren Gesellschaftsentwürfe, werfen politische Torten und entwerfen neue Möglichkeiten der Theatralisierung von Politik. Ganz im Sinne des Oberyippie Jerry Rubin: „Medienwirksame Ereignisse sind besser als alle Debattiererei!“

In New York führe ich als Vorbereitung für die Aufführung Gespräche u.a. mit Judith Malina, der Gründerin des Living Theatre. Mit ihr mache ich Performanceaktionen und filme ein Videointerview. Kurze Segmente der Performances des Living Theatre wiederhole ich in meiner Aufführung und stelle sie dadurch in den verändernden Kontext der Bühne. Dieses Vorgehen ermöglicht einen veränderten Blick auf das Theaterverständnis der pazifistischen Theatergruppe.

Mit: Carola Lehmann. Dramaturgie: Jörn J. Burmester

Aufführungen in den Sophiensaelen, Berlin, 2005, Turbinenhallen, Kopenhagen,2006, Lofft, Leipzig, deutsch-amerikanisches Institut, Tübingen, 2006, Theatermuseum, Düsseldorf, 2006.