Im März 2000 wurde ich von Wim Salki, einem niederländischen Künstler, eingeladen, im Rahmen der Veranstaltung „Das Frühstück im Freien“ eine Performance zu realisieren.

Gegenstand von „100 Places to Represent Life“ sind Geschichten, erzählt von Bewohnerinnen und Bewohnern der Umgebung des Gothaer Kunstforums. Ein wichtiger Teil des Werkes ist es, diese Menschen anzuregen, mir aus ihrer Erinnerung Geschichten zu erzählen, die mir Orten in der Südstadt verbunden sind.
Es entstehen Geschichten über die technische Einrichtung des Schuhmachers in der Kurfürstenstraße, über das Hundefoto auf dem Tisch des Bewachungsinstitutes, über einen neuen Koffer, der dem Besitz einer alten Frau entnommen und auf den Sperrmüll in der Mainzer Straße geworfen wurde.

Durch das Sammeln und Ordnen der Erzählungen entsteht ein Netz persönlicher Erinnerungen und Erzählungen, das sich über den öffentlichen Raum der Kölner Südstadt legt. Darüber hinaus stelle ich Recherchen über Orte in der näheren Umgebung des Gothaer Kunstforums an. Aus diesen Elementen entsteht der Text für den „Audioguide“ der Veranstaltung, ein Gerät, wie es für Führungen durch Museen verwendet wird. „100 Places to Represent Life“ ist eine Reise. Machen Sie es sich auf einem Stuhl auf dem Platz vor dem Gothaer Kunstforum bequem: Ihr Audioguide führt sie die Wege und Straßen entlang, die von dem Platz ausgehen, erzählt Ihnen die Geschichten, die sich dort zugetragen haben und lässt die fernen Orte vor ihrem geistigen Auge entstehen.

Konzept, Durchführung: Carola Lehmann; Mitarbeit: Isa Wortelkamp; Organisation: Wim Salki

Gothaer Kunstforum, Köln, 2000.